Gesa Neitzel – Frühstück mit Elefanten
Ich habe noch nie ernsthaft übers Auswandern nachgedacht. Nie. Und auf gar keinen Fall käme ich jemals auf die Idee zu campen. Wenn ich Urlaub mache… Nein eigentlich trifft es immer zu: Ich brauche ein richtiges Bett zum Schlafen. Campen, gar in der Wildnis, unter freiem Himmel? Für mich ein No-Go. Allein die Vorstellung es könnte sich irgendein Getier in meinen Schlafsack verirren – Lassen wir das. Frühstück mit Elefanten wollte ich schon seit einer ganzen Weile lesen. Das erste Mal auf Gesa Neitzel aufmerksam geworden bin ich bereits vor ein paar Jahren, wo ich das Ende einer Dokumentation gesehen habe, die wohl ihre Geschichte thematisierte. Das hat mich fasziniert. Gesa hatte einen festen Job, Wohnung, Umfeld und dann ist sie nach Afrika geflogen und wollte Rangerin werden.
Als tierliebender Mensch, der gerne in den Zoo geht – Bitte an dieser Stelle keine Kommentare wie schlecht Zoos für Tiere sind – wollte ich selbstverständlich als Kind mal Tierpflegerin werden. Meine Großeltern wohnten keine 500 Meter vom Dortmunder Zoo entfernt. Dort gab es keine Elefanten, aber wir waren sehr viele Tage im Zoo, kannten die Tiere beim Namen, waren bei jeder Seehundfütterung. Nach Afrika zu fliegen und Rangerin zu werden, auf die Idee wäre ich allerdings nicht gekommen.
Die Tatsache, dass ich das Buch erst vor ein paar Wochen gelesen habe, liegt zum einen auch daran, dass ich ein bisschen Angst davor hatte das Buch zu lesen. Das Buch erschien ja kurze Zeit nach Die Ländersammlerin von Nina Sedano und das hatte mir ja leider gar nicht gefallen, weil es mir zu oberflächlich war. Frühstück mit Elefanten war da ganz anders.
Gesa Neitzel ist eine ganz tolle Erzählerin und schafft es Stimmungen einzufangen und eine ihre Erfahrungen nahezubringen, als wäre man unmittelbar dabei gewesen. Eine Mischung aus Tagebuch und Nacherzählung. Gesa war mir von Anfang an sympathisch, weil sie mit allen Aspekten offen und ehrlich umgegangen ist: Wie kommt man auf die Idee nach Afrika zu wollen, wie reagieren die Leute, wenn man es ihnen erzählt? Aber auch Selbstzweifel, Ängste, Tiefpunkte werden nicht ausgelassen. So fliegt sie nicht einfach los und entdeckt die Welt, sondern beschreibt auch eindrücklich, wie sehr sie in ihrer Ausbildungszeit selbst über sich hinausgewachsen ist.
Wenn ich Fernweh habe und übers Reisen nachdenke, dann steht auf meiner Reisezielliste eigentlich kein afrikanisches Land. Trotzdem hat es die Autorin geschafft mir diesen Kontinent ein bisschen näher zu bringen und mich für diese Erfahrungen zu begeistern. Simbabwe, Botswana, Südafrika – Ich hätte euch vorher nicht mal im Ansatz sagen können, wo genau diese Länder liegen.
Beobachtet ihr manchmal auch ganz gerne Vögel durchs Fenster? Wie viele Arten könnt ihr voneinander unterscheiden? Für ihre Prüfung muss Gesa 90 Arten kennen, auf Englisch und Latein und selbstverständlich muss sie diese am Ruf erkennen können.
Das Buch steckt so voller Knowhow und interessanten Geschichten und ist auf Grund von ihren eigenen Erlebnissen so lebendig, dass man ganz tief im Buch versinkt.
Nach Beenden des Buches wollte ich zwar keine Safari machen, aber ich bin auf jeden Fall auf ihr nächstes Buch gespannt. Gesa Neitzel ist eine sehr sympathische Frau und Erzählerin. Mit Frühstück mit Elefanten hat sie mein Fernweh ein bisschen gekitzelt. Auch zukünftig würde ich sehr gern Bücher dieser Art lesen.
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Das Buch habe ich selbst gekauft. Für die Rezension habe ich kein Geld erhalten.
Der nachfolgende Link führt zur Internetseite des Verlages.
Gesa Neitzel | Frühstück mit Elefanten
Ullstein Verlag | 360 Seiten
Das klingt grad nach einer tollen Geschenk Idee für eine Freundin. Die auch mal für eine kurze Zeit in einer Wildtierstation in Afrika gearbeitet hat. Da würde sie bestimmt einiges wieder entdecken.
Danke für den tollen Tipp 🙂
davon mal ab, lese ich solche Bücher auch sehr gerne.
liebe Grüße
Sandra
Oh, da ist das Buch bestimmt eine ganz tolle Idee!