Ursula Poznanski – Cryptos
Im Augenblick ist es wohl üblich Bücher darüber zu schreiben, wie das Leben auf der Welt in Zukunft ausschauen wird. Ursula Poznanski hat dabei eine Geschichte geschaffen, die angsteinflößend, aber auch clever und superspannend ist. Cryptos war für mich ein absolutes Highlight.
Ganz langsam erst puzzelt sich das Universum zusammen, das Frau Poznanski geschaffen hat. Die Welt wird von Umweltkatastrophen heimgesucht und geht im wahrsten Sinne des Wortes unter. Weil der Lebensraum viel zu klein für die Menschen ist, liegen sie alle in Kapseln und sind mit Kabeln in Virtuelle Welten eingebunden. Jana nicht. Jana erschafft solche Welten. Gemeinsam mit ihren Kollegen sitzt sie in einem Büro am Computer und gestaltet die Welten, in die andere Menschen abtauchen. Ihre Lieblingswelt ist Kerrybrook. Angelegt wie ein kleines irisches Dörfchen würde ich dorthin auch gerne mal ein Ticket ziehen. Idyllisch, gemütlich und alles ist so, wie es sein soll. Allerdings gibt es neuerdings unerklärliche Ausfälle der Spieler und als Jana selbst in das Spiel abtaucht, wird sie Zeuge eines Mords.
Während Jana nach den Fehlern sucht, merkt sie nicht, wie sie immer tiefer in einen Strudel von Ereignissen rutscht, den sie überhaupt nicht beeinflussen kann. Doch als der Verdacht auf sie selbst fällt, nimmt sie sich vor, die wahren Übeltäter zu finden und ihnen das Handwerk zu legen.
In Cryptos legt sich ein Mensch morgens in seine Kapsel und taucht in die unterschiedlichsten Welten ab. Alles was wir sonst so erleben würden, spielt sich nur noch virtuell ab. Nur abends, wenn man sich ins Bett legt und einschläft, kehrt man für eine kurze Zeit in die Realität zurück.
Ich hoffe unsere Zukunft sieht ein wenig anders aus.
Mir persönlich hat das Springen zwischen den Welten und die Möglichkeiten, die sich damit boten unglaublich gut gefallen. Auch wenn ich es insgesamt gruselig finde, dass alle Menschen in diesen Kapseln liegen, fand ich die Vorstellung gleichzeitig unglaublich faszinierend. Die Idee hinter der Geschichte und die Umsetzung haben mir wirklich super gefallen. Ich habe das Buch praktisch gar nicht mehr aus der Hand legen wollen.
Das einzige Manko für mich war der Abschluss. Die letzten 50, 60 Seiten fand ich nicht schlecht, ich habe auch keine bessere Idee, die Geschichte zu Ende zu erzählen. Sie ist zwar rund, aber nicht perfekt. Angesichts des wirklich spannenden Buches konnte ich darüber wirklich sehr gut hinwegsehen und das kann man ja auch echt nicht immer!
Ursula Poznanski hat mich bereits mit ihren anderen Jugendromanen in spannende Geschichten entführt. Nachdem Aquila mich nicht überzeugen konnte, bin ich an Cryptos ganz ohne Erwartungen herangegangen. Beim Lesen sind die Gedanken in meinem Kopf förmlich explodiert. Irgendwie war es genau mein Thema. Für mich mit Abstand eines ihrer besten Bücher.
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Für die Rezension habe ich kein Geld erhalten. Der nachfolgende Link führt zur Internetseite des Verlages.
Ursula Poznanski | Cryptos
Loewe Verlag | 445 Seiten
Hallo Chrissi,
es freut mich, dass Dir Cryptos ebenso gut gefallen hat, wie mir, als ich es gelesen habe. Ursula Poznanski hat mit dem Buch wirklich eine tolle Leistung abgeliefert und es ist wirklich auch voller guter Ideen, die gut umgesetzt wurden. Ich bin nicht von allen ihren Jugendromanen überzeugt, fand Aquila jedoch nicht schlecht. Bisher konnte kein Buch von ihr jedoch an Erebos heranreichen und auch Saeculum fand ich recht gut. Ursula Poznanskis Problem ist sehr oft der Schluss, der oft die Erwartungen nicht erfüllen kann. Es ist mit der Zeit besser geworden, aber ich wünsche mir doch immer wieder, es würde ein überraschendes Ende geben. Leider ist es öfter etwas „mau“, wie ich finde.
Viele Grüße
Jay von „Bücher wie Sterne“