Wir lesen Frauen – Adventskalender 18.12. – Susanne Eisele
Der #WirlesenFrauen-Neujahrskalender präsentiert euch vom 1.12.2019 bis zum 6.1.2020 63 Autorinnen und ihre Werke. Lernt neue Schriftstellerinnen kennen und findet großartigen Lesestoff! Heute bei mir: Susanne Eisele mit ihrer Hänsel und Gretel Adaption Kein Schnee im Hexenhaus. Bei Eva auf Schreibtrieb könnt ihr ihre Kollegin von der Märchenspinnerei Christina Löw mit ihrer Version des gestiefelten Katers treffen.
Schreibtrieb: Liebe Susanne, schön, dass du dabei bist. Sei mal ehrlich, wie ist das Verhältnis Autor/Autorin in deinem Bücherregal?
Susanne Eisele: Früher waren es eindeutig mehr Autoren. Bei den Neuerwerbungen würde ich schätzen, dass 80% der Bücher von Autorinnen sind. Irgendwann dürfte das Verhältnis dann ausgeglichen sein. Wobei meine Lieblingskrimis von Elizabeth George sind und mein „All-time-favourite“-Fantasybuch die Erdzauber-Trilogie von Patricia McKillip ist. Da haben also eindeutig die Frauen die Nase vorn.
Schreibtrieb: Yeah! Kannst du uns auch das Buch einer Autorin empfehlen?
Susanne Eisele: Eine Empfehlung ist sehr schwierig für mich, da es sehr viele sehr gute Autorinnen gibt. Wenn ich schon die Möglichkeit habe, möchte ich gerne eher unbekannte Autorinnen empfehlen. Thriller: Glasseelen von Tanja Meurer, High-Fantasy: Stern von Erui von Sylvia Rieß, Steam-Punk: Frost & Payne von Luzia Pfyhl.
Schreibtrieb: Das sind wirklich tolle Bücher! Schreibst du selbst nach (Zeit-)Plan?
Susanne Eisele: Zugegeben nein. Das ist für mich der Vorteil am Selfpublishing, ich habe keine Deadlines. Gut manchmal setze ich mir selbst welche, wenn ein Buch für eine bestimmte Messe fertig werden soll. In der Regel schreibe ich aber dann, wenn ich wirklich Zeit und Lust dazu habe, auch wenn es so etwas länger dauert, bis ein Buch fertig ist.
Schreibtrieb: Im Winter sitze ich gewohnheitsmäßig mehr vorm PC und nasche dabei auch das ein oder andere Plätzchen. Was ist deine liebste Winternascherei?
Susanne Eisele: Das sind ganz klar Spekulatius und Vanillekipferl.
Schreibtrieb: Woran schreibst du gerade?
Susanne Eisele: Derzeit schreibe ich zum einen an zwei Kurzgeschichten, sowie an einem Mystery-Roman. Außerdem sollte ich dringend zwei weitere Kurzgeschichten überarbeiten, da ich hierfür tatsächlich Deadlines habe, da die eine schon in der Rohfassung beim Verlag liegt und die andere für eine Ausschreibung eines anderen Verlags ist.
Schreibtrieb: Wem sollte man deine Bücher schenken?
Susanne Eisele: Meine Bücher haben immer auch eine humorvolle Seite, selbst meine Krimis. Deshalb habe ich selbst schon meine Bücher an Freunde verschenkt, die z.B. wegen Krankheit eine Aufmunterung brauchen konnten. Hat den Rückmeldungen nach auch funktioniert.
Da jeder von Zeit zu Zeit eine kleine Aufmunterung brauchen kann, sollte man jedem der gerne Fantasy-Bücher liest, eines meiner Bücher schenken.
Schreibtrieb: Liebe Susanne, wir sind schon fast am Ende. Kommen wir noch zu den Assoziationsfragen.
Heiße Schokolade mit Marshmallows oder Eis mit Karamell: Da brauche ich nicht nachzudenken: Eis mit Karamell, zu Karamell am liebsten Walnuss oder Vanilleeis.
Löwe oder Wolf: Wolf! Zum einen wohne ich in der Wolfsregion Nordschwarzwald. D.h. es lebt tatsächlich ein Wolf in den Wäldern um unser Dorf herum. Zum anderen ist meine Lieblingsband Powerwolf, also noch mehr Wölfe. 🙂
Wo ist der Schnee?
Kein Schnee im Hexenhaus heißt Susanne Eiseles Adaption des grimmschen Märchen Hänsel und Gretel. Das könnt ihr heute als ebook gewinnen. Außerdem verlost Susanne noch eine kleine Überraschung unter allen Teilnehmer:innen. Verratet dazu Eva auf Schreibtrieb, was euer Lieblingsmärchen ist und warum.
Das Gewinnspiel läuft ausschließlich bei Eva auf dem Blog und geht bis zum 25.12.19, 23:59, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Zum Gewinnspiel
Klappentext:
Ein Bruder und seine Schwester.
Ein Haus im Wald.
Eine schrullige Alte.
Hansjörg und Margarete verlaufen sich im Wald. Dort werden sie von der Polizei aufgegriffen und von den Eltern wegen ihres wiederholten Drogenkonsums in ein Erziehungsheim geschickt. Man bringt sie zu einem kleinen Häuschen, weit, weit weg von der Stadt. Sie denken sich dabei nichts Böses. Eigentlich nur an eine baldige Flucht.
Doch dies stellt sich als unmöglich heraus. Denn das Haus hält nicht nur eine waschechte Hexe, seltsame Wesen und giftige Pflanzen für sie bereit. Für Hansjörg und Margarete wird dieser Trip die entscheidende Lektion ihres Lebens.
Hänsel und Gretel einmal anders: In Kein Schnee im Hexenhaus spinnt die Autorin Susanne Eisele das bekannte Märchen der Brüder Grimm ganz neu und setzt sich dabei mit Sucht und Realitätsverlust auseinander.
Band 4 aus der Reihe der Märchenspinnerei.
Leseprobe:
„Und wohin jetzt?“ Gretel sah ihren Bruder fragend an.
Er sah nochmals zum Haus zurück. Dieser Weg war nun versperrt. Die üblichen Plätze, an denen sie sonst abhingen, würden die Bullen wohl als Nächstes anfahren. Während seiner Überlegungen ging sein Blick zu den Bäumen, die in einiger Entfernung standen. „Was hältst du von einem Waldspaziergang? Dort suchen die uns bestimmt nicht.“
Die beiden nickten sich kurz zu, dann sprinteten sie zum Hinterausgang des Gartens hinaus und gleich um die Nachbargarage herum, damit sie so schnell wie möglich außer Sichtweite ihres Elternhauses waren.
Reichlich außer Atem verlangsamten sie drei Querstraßen weiter ihre Schritte, um den Schein harmloser Spaziergänger zu erwecken.
Bereits eine viertel Stunde später erreichten sie den Wanderparkplatz am Waldrand und spazierten den breiten Weg entlang. Hansi sah sich hin und wieder misstrauisch um. „Was meinst du“, wandte er sich schließlich an seine Schwester, „hier auf dem breiten Weg entdecken die Bullen uns wahrscheinlich ziemlich schnell. Lass’ uns lieber in einen der schmalen Trampelpfade abbiegen. Wir müssen es denen ja nicht gerade leicht machen, falls sie uns verfolgen.“
Gretel sah ihn kurz an und nickte. „Hab ich auch grad gedacht.“
Ein paar Meter weiter bogen die Geschwister auf einen verwilderten, kaum erkennbaren Waldweg ein.
Doch es dauert nicht sehr lange, bis Gretel zu nörgeln begann: „Mann, ist das ein Durcheinander hier. Überall Bäume und Büsche. Sogar mitten auf dem Pfad. Falls man diese matschige Rille überhaupt so bezeichnen kann. Wir hätten auf dem breiten Weg bleiben sollen.“ Hansi schüttelte ärgerlich den Kopf. „Meine Fresse, das ist ja nicht auszuhalten. Jetzt stell dich halt nicht an wie ein Mädchen. Du kannst ja zurückgehen und dich von den Bullen löchern lassen, wenn dir das besser gefällt. Ich bleib jedenfalls lieber noch ’ne ganze Weile im Wald, bis sich die Aufregung gelegt hat. Aber wenn dir dieser Weg hier nicht zusagt, können wir ja von mir aus die Abzweigung da vorne nehmen.“
Seine Schwester seufzte. „Hast ja recht. Besser hier im Wald ‘rumeiern, als ein sogenanntes Gespräch auf dem Polizeirevier. Wie wär’s, wenn wir was einwerfen? Danach läuft es sich bestimmt viel entspannter.“
Hansi grinste breit. „Na also, das hört sich doch schon viel mehr nach meinem Schwesterchen an. In meinem Rucksack hab ich noch einen kleinen Beutel mit Pillen. Die können wir erst mal aufbrauchen, dann haben wir den anderen Dope noch für später übrig. Wäre das da vorne nicht ein geeignetes Plätzchen?“
Er deutete auf einen großen Baumstumpf, nur wenige Meter von ihrem Standort entfernt. Die beiden machten es sich auf diesem improvisierten Sitz gemütlich. Gretel nahm eine kleine Flasche aus ihrem Rucksack und spülte eine der Pillen mit einem Schluck Wasser hinunter. Ihr Bruder tat es ihr gleich.
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